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TAUCHAUSFLUG

20.11.2016

Florian

Vorweg: meinem Kopf geht es wieder gut. So ein harter Schädel hält schon was aus.

Mit uns geht es weiter. Der Wind ist soweit abgeflaut, dass wir uns aus der Bucht wagen; wir wollen nach Süden nach Raiatea, das innerhalb desselben Riffgürtels liegt wie Taha´a.

Martina steht wie immer am Bug und bedient den Anker, Ich gehe langsam Fahrt voraus, damit die Ankerwinsch nicht die EPSERANZA ziehen muss; es dauert eine Weile, denn wir haben unsere gesamte Ankerkette - 70 m - ausgelegt. Dann geht ein Ruck durch das Schiff, die ESPERANZA nickt vorne ein und auf einmal "hüpft" sie wieder nach oben und die Ankerwinsch spult ganz locker die Kette auf. Kein Wunder, wir haben keinen Anker mehr dran - Anker abgerissen. NA SUPER!!!

Ich zisch schnell zum Plotter und setze einen Wegpunkt an unserer aktuellen Position. Dann mache ich den anderen Anker klar und wir ankern am Wegpunkt. Zum ersten Mal brauchen wir unsere Tauchausrüstung! Mit dem Dingi geht es über unseren Anker und dann geht´s hinunter auf 18 Meter - dort war der Anker; Sicht 1,5 Meter. Wir haben eine Leine mit, die bald zu kurz wird. Dann verliere ich Martina in dem Sud. Ich suche sie, finde sie aber nicht. Da höre ich sie rufen - wie ein Delfin; nur unter Wasser kann man ein Schallsignal nicht orten. Ich tauche auf und suche nach Luftblasen - nichts. Also wieder hinunter - finde sie wieder nicht. Also wieder hinauf - da ist sie und macht mir Vorwürfe, warum ich nicht bei ihr geblieben bin. Ganz Spitze - wie soll ich sie denn in diesem Kaffeewasser finden???

Sie hat den Anker gefunden, dann auf mich gewartet und als ich nicht gekommen bin, hat sie versucht sich den Weg dorthin einzuprägen und ist aufgetaucht.

Wir holen eine längere Leine und gehen nochmals hinunter - diesmal ich an ihrer Hand. Sie taucht mal links, mal rechts und ich bin sicher, dass wir den Anker sicher nicht finden. Dann hinter einen Felsen - unser Anker - dass sie den gefunden hat ist ein Wunder. Die Bergung funktioniert, ich bin stolz auf Martina und mit stolzgeschwellter Brust gehen wir - mit 4 Stunden Verspätung - endlich Anker auf nach Raiatea.

Im Schutz des Außenriffs motoren wir bis zum Pass, dort setzen wir Segel alles im 2. Reff und segeln aus dem Riffgürtel bei konstanten 20 - 25 Knoten Wind. Die ESPERANZA darf endlich wieder einmal zeigen, was sie kann.

Wir pfeifen nach Raiatea
Mit 6,5 Knoten samt Dinghi hinten dran segeln wir hoch am Wind zum nordwestlichsten Pass von Raiatea; die Gischt spritzt, Martina ist nicht happy, aber unsere ESPERANZA pflügt durch die Fluten (die Wellen sind minimal, denn wir sind ja im Lee des Riffs).


Eine Stunde später motoren wir durch den Pass von Raiatea und finden bald einen guten Ankerplatz - keine Minute zu früh, denn es wird bereits dunkel. Alles noch gut geworden!!

p.s.: zur Frage meiner Schwester im Kommentar, ob die Inselbewohner auch Weihnachten feiern? Na selbstverständlich, aber 6 Monate später, die haben ja jetzt Sommer hier, da kann man doch nicht Weihnachten feiern. Weihnachten muss man ja im Winter feiern.

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