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GELEITSCHUTZ

27.12.2016

Florian

Die ONOTOAS haben ein Kühlschrankproblem. Nach 6 Monaten an Land funktioniert so einiges an Bord nicht - so auch der Kühlschrank. Aldric von Nautic Service Fakarava (ein französischer Segler, den es mit seiner Familie hierher verschlagen hat) füllt auf der ONOTOA das Kühlgas nach und siehe da - funktioniert wieder. Da wir gleich nebenan sind, ersuche ich Aldric auch bei uns den Kühlschrank zu überprüfen. Er misst den Stromverbrauch des Kompressors - 3,5 Ampere - alles in Ordnung. Warum man auf Grund des Stromverbrauches feststellen kann, das genug Kühlgas im Kompressor ist, ist mir zwar nicht ganz klar, aber mir soll´s recht sein (und Martina ist beruhigt). Ein wenig Kühlflüssigkeit fülle ich noch in den Sekundärkreislauf nach - dann ist alles wieder palletti.

Nach erfolgreicher Kühlschrankwartung, brechen wir zu einer Radtour auf.



Angeblich soll es 12 km südlich von Rotoava ein verlassenes Anwesen des früheren französisch polynesischen Präsidenten geben. Hier auf Fakarava gibt es so einige Skurrilitäten. So soll die 22 km lange Betonstraße für den Besuch des französischen Ex-Präsidenten Jacques Chirac errichtet worden sein - der dann nie erschienen ist. Und so ranken sich auch die Gerüchte um dieses Präsidentenanwesen, das seit der Ablöse des Präsidenten leer steht.

Unsere Radtruppe sieht ja eigentlich so aus, als ob der Präsident mit seinen Bodyguards laufen geht - ein Läufer und 4 Fahrradbegleiter.


Die Betonstraße in diesem Niemandsland ist eher deplatziert; sie hat sogar einen eigenen Fahrradstreifen, und das bei geschätzten 30 Fahrzeugen auf der Insel. Nach 3 km legen wir bereits einen Mittagsstop bei einer Snackbude am Strand der Lagune ein. Anders als in Tahiti oder den anderen Gesellschaftsinseln, gibt es hier nette Strandlokale.


Nach ausreichender Rast gehts weiter. Die Sonne sticht am Nachmittag vom Himmel, und als wir das Anwesen nach guten 11 km erreichen, bin ich froh, eine Pause zu bekommen. Franz bricht eine Kokosnuss auf und ich bin für das Kokoswasser dankbar.


Und dann sehen wir die - ehemalige - Pracht. Parkartiger Garten, mehrere nette Wohngebäude, ein luxuriöser Wasserbungalow und alles dominiert von einem riesigen Anlegesteg mit Pavillon  (um mit seinen Freunden einen kleinen Umtrunk nehmen zu können - man gönnt sich sonst nichts).


Erstaunlich, dass das alles brach liegt. Zwar gibt es offensichtlich einen Bewacher, der eines der Gebäude bewohnt, nur zu sehen bekommen wir ihn nicht und der Wachhund begrüßt uns höchst freudig und wird von uns mit Kokosnuss gefüttert, die er gierig frisst.  Ein 5 m langer massiver Holztisch steht in der Mitte des Pavillons und riesige Luster aus Perlmut hängen von der Decke. Sogar die Bestuhlung ist noch vorhanden. Hier sollten wir Silvester feiern!


Nach ausgiebiger Rast gehts auf den Heimweg - wieder gute 11 km nach Norden - zum Glück knallt die Sonne nicht mehr so stark vom Himmel. Als wir nach 23 km wieder bei unseren Dingis sind, bin ich ziemlich geschafft - und mein Geleitschutz ebenso.

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