Direkt zum Hauptbereich

STINKBOMBE UND TOLLE AUSSICHT

14.12.2016

Florian

Seit einigen Tagen stinkt es nach Verwesung im Bereich des Abgangs in die ESPERANZA. Wir suchen überall bzw. gehen unserer Nase nach - und finden nichts. Es wird immer stärker - irgendwie scheint es aus der Backkiste an Steuerbord zu kommen; doch auch da finde ich nichts. Allerdings - da kommt mit ein Schwall Gestank von der achterlichen Festmacherleine entgegen und ich schaue mir diese näher an. Ein toter Fisch liegt an Deck und hat sich darunter versteckt. Offenbar ist er vor einem Räuber geflüchtet und bei uns an Deck gesprungen. Stinkbombe gefunden und
entsorgt!


Um 06:30 Uhr brechen wir zu einer Wanderung auf; wir, das sind J und Erwin von der WINSOME, Wolfi von der PLASTIK PLANKTON, Martina und ich. Wir wollen die Insel durchqueren; von Papenoo an der Nordküste über das Papenoo-Tal zum Relais de la Maroto, dort übernachten und dann Morgen über den Lac Vaihiria bis zur Südküste.


Mit dem Bus gehts nach Papenoo und dort den Fluss entlang nach Süden in die Insel hinein. Dickes Grün schmückt die schroffen Berghänge um uns. Immer wieder tauchen tolle Wasserfälle auf.



Wir machen einige Badestopps am Fluss, doch hunderte kleine Fliegen verleiden uns das Badevergnügen. Nach 10 km legen wir ein Picknick ein, um Erwin mit seinen 76 Jahren eine Verschnaufpause zu gönnen. Frisch gestärkt wandern wir die ansteigende Straße hinauf. Es  geht über mehrere Brücke immer tiefer ins Tal hinein.



Und dann sehen wir das Relais de la Maroto vor uns auf einer Anhöhe, ein Hotel wie auf einem Adlerhorst - nach 20 km haben wir unser Ziel für heute erreicht.



Das Hotel hat zwar die besten Jahre bereits lange hinter sich, aber es bietet ein Dach über dem Kopf und ein Bett.


Die Aussicht ist absolut fantastisch und entschädigt für den langen Fussmarsch. Es sieht aus wie in "Herr der Ringe" oder "Jurassic Park"; unglaublich, dass das wirklich echt ist.




Ich gehe noch 30 Minuten ausjoggen, um mein gestriges hartes Training aus den Beinen zu schütteln und genieße den Ausblick von noch höher oben. Danach gönnen wir uns ein gutes Abendessen und ziehen uns bald zurück - unsere Beine wollen nur noch schlafen.



Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...