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KAUM ZU GLAUBEN

19.02.2017

Martina

Das Tief ist weiter Richtung Südosten gezogen und wir können unsere Esperanza für einen Strandspaziergang verlassen. Im Atoll ist wieder Ententeich und bei dem Anblick dieser unglaublichen Ruhe, können wir fast nicht glauben, was sich hier vor 2 Tagen abgespielt hat.
Nachdem wir gerne weiter fahren möchten, geht es mit dem Dingi zum NW Pass, um die Lage zu inspizieren. Auch hier finden wir eine völlig normale Situation vor. Die 3 Meter hohen Wellen sind verschwunden, doch die Spuren der Naturgewalten sind deutlich zu sehen. Entwurzelte Palmen, tonnenweise weißer, frisch angespülter Korallenbruch und Polynesier, die an ihren Behausungen arbeiten, die die Welle teilweise vernichtet hat.


An der Innenseite des Passes steht ebenfalls eine Hütte, und die dort wohnenden Männer winken uns herbei. Voller Stolz zeigen sie uns die prall gefüllten Fischreusen. Es sind hunderte Fische verschiedenster Art, die sie in Apataki Süd gut verkaufen können. Sie bieten uns auch Fisch an, aber auf Grund von Ciguatera lehnt Florian dankend ab.



Bei einer frischen Kokosnuss für uns sagen wir gerne ja. Gekonnt köpft einer der beiden mit seiner Machete eine grüne Kokosnuss nach der anderen. Dann nimmt er die Hacke, holt aus und spaltet eine braune Kokosnuss mit einem harten Schlag genau in der Mitte. Florian und Franz sind ob der Perfektion beeindruckt.



Einer der beiden erzählt auch von seinen Problemen mit dem vergangenen starken Sturm. Sein Cousin hat sich betrunken und er musste das Boot mit extra Leinen verzurren, Wassergräben rund ums Haus graben und mit Sandsäcken seine Habseligkeiten schützen. Er ist auch sichtlich erleichtert, dass es vorbei ist. Auch meint er, dass so ein Starkwind für diese Jahreszeit nicht üblich ist. Diese Aussage relativiert sich aber im nächsten Augenblick, da sich herausstellt, dass er nicht einmal weiß, welchen Monat wir jetzt haben. Er lebt gänzlich ohne Datum und Uhrzeit. Sein Tagesinhalt besteht nur aus Nahrungsbeschaffung und seiner Copra Erzeugung. Er trocknet das Kokosfleisch (Copra) und bringt es nach Apataki Süd wo er das Kilo Copra um 1,55 US$ verkaufen kann.


Über den chinesischen Perlenfarmchef, bei dem ich meine Perlen gekauft habe, kann er nichts Gutes berichten. Der verlangt doch allen Ernstes, dass man täglich fleißig arbeitet, nur eine kurze Mittagspause macht, und dann wieder arbeitet. Wir schauen uns nur an und müssen schmunzeln!!!

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...