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SCHUTZSUCHE

13./14.02.2017

Florian

Die Nacht beim winzigen Motu ist ruhig, aber der Wind dreht über Nacht von Südost nach Nord. Das herannahende Sturmtief macht sich bemerkbar. Anker auf und ins Nordwesteck von Apataki. Die Cinderella hat sich bereits fest verankert und wir finden in ihrer Nähe einen guten Ankerplatz. Am Strand finden wir einen Grillplatz, den wir gleich für eine Grillerei nützen. Die Griller hier sind praktisch: ein altes Ölfass und ein paar Lagen Hasenstallgitter – fertig; und funktioniert bestens.




Über Nacht dreht der Wind allerdings von Nord auf Nordwest und wir stehen bereits leicht auf Legerwall – also nichts wie weg hier. Der Wind hat auch schon zugelegt und bläst mit 15 – 20 Knoten. Wir suchen den Uferbereich dieses Nordwestwinkels nach einem gut geschützten Ankerplatz ab. Wir brauchen guten Schutz gegen Nord bis West und Platz nach Lee, falls der Anker nicht halten sollte. Nach 2 Stunden Suche entscheide ich mich für einen Ankerplatz im Lee eines Motus ca. 1 sm nördlich vom Nordpass (im Nordpass steht bereits eine 2 Meter hohe Welle – Wind gegen Strömung; der Pass ist jetzt unpassierbar; wir sind in Apataki gefangen).


60 Meter Kette, bei 40 m unser großer Fender als Boje, damit die Ankerkette sich nicht zu sehr in den Korallen verfangen kann. Dazu bringen wir noch unseren zweiten Anker mit 30 Meter Kette und 50 Meter Trosse nach Westen aus. Ich tauche beide Anker ab und befreie die Ketten aus den Korallen, damit sie schön gerade liegen. Auch stecke ich den zweiten Anker unter einen Korallenblock – der hält jetzt ganz sicher.

Nach 3 Stunden liegen wir festgenagelt im Schutz des Motus. Besser können wir uns nicht absichern. Der Sturm darf kommen…

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