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GOURMEEATOLL MAUPELLIA

Martina

Meine Vorstellungen von der Essensvielfalt auf einem entlegenen Atoll wie diesem hat nichts mit der Realität zu tun. Ich dachte immer, dass sich die Menschen hier nur von Reis und Fisch ernähren. Ich wurde glücklicherweise eines Besseren belehrt.
Die Polynesier verwenden viele ihrer Bäume, Sträucher, Blüten und Blätter, und stellen sich ihre Naturmedizin her. Weiters verarbeiten sie zB das weiche Kokosfleisch der Trinknüsse zu einer Art Kokoskäse und pürieren diesen dann zu einer herrlich nach Gorgonzola schmeckenden Sauce für ihre Maniokwurzeln.
Florian lernt, welche und wie man eine Palme umschneidet, um zu dem zart schmeckenden Palmenherz zu kommen.
Den täglich frisch gefangenen Fisch gibt es gebraten, gekocht oder gegrillt. Hio holt sich Langusten wann immer er will frisch vom Riff. Riesige Kokoskrabben fängt Hio mit Florian in der Dunkelheit aus dem Kokoswald gleich hinter seiner Hütte. Die Kokoskrabbe ist eine wahre Delikatesse. Florian meint zwar am Anfang, dass diese Krabben aufgrund des spinnenähnlichen Aussehens und der Größe zu seinem Fleisch gewordenem Albtraum gehören, aber er lernt rasch wie man sie fangen und richtig halten kann. Die Zangen dieser Ungetüme sind nicht ungefährlich, denn sie können mit ihren Werkzeugen sogar braune schwere  Kokosnüsse aufheben und immer wieder zu Boden fallen lassen bis sie zerbrechen, um dann an das Kokosfleisch zu kommen, von dem sie sich hauptsächlich ernähren.
Faimanu und Karina kochen für uns Fisch, zwei Kokoskrabben, Maniok, Kokoskäse, Palmenherzensalat und als Nachspeise bekommen wir noch herrlichen Papayafruchtsalat. Wir schmausen gemeinsam und lehren ihnen zu sagen: "Das ist unglaublich gut!"


Faimanu hat mir ihr Leid geklagt, dass sie keinen guten Kuchen backen kann und dass sie auch kein Kuchenrezept hat. Ich lade die beiden Schwestern auf die Esperanza zum Kuchenbacken ein. Da ich nur wenige Eier habe, bitte ich sie 4 Eier mitzubringen.
Hio und Florian gehen Austern tauchen, und ich backe mit den beiden Frauen einen Mohnbecherkuchen, den sie leicht und mit vielen anderen Zutaten nachbacken können. Faimanu gibt mir die Eier und sagt: " Ich habe keine Hühnereier gefunden, deshalb habe ich Fregattvogeleier mitgebracht!" Leicht irritiert betrachte ich die weißen Eier, kann aber von außen keinen Unterschied zu Hühnereiern erkennen. Sobald sie geöffnet und in Eiklar und Dotter getrennt sind, sieht man einen deutlichen Unterschied. Fregattvogeleier haben einen dunkelorangfarbigen Dotter, das Eiklar schaut aus wie bei Hühnereiern. Ich bin froh, dass in keinem der Eier ein Vogel zu finden ist, und so können wir beginnen einen ganz normalen Kuchen zu backen.
Karina schreibt das Rezept auf, während Faimanu mixt und rührt.


Das Ergebnis ist ein wunderbar flaumiger Mohnkuchen. Wir drei und die beiden Männer sind vom Kuchen begeistert. Faimanu überlässt mir im Anschluss die restlichen 5 Fregattvogeleier.
Ein weiterer Unterschied zu Hühnereiern ist, dass das Eiklar, wenn man die Eier kocht, durchsichtig bleibt. Der Geschmack ist zu einem Hühnerei identisch, wobei es für uns doch eigenartig ist ein Fregattvogelei zum Frühstück zu essen.


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