Direkt zum Hauptbereich

KEINE GESCHENKE

26./27.04.2017

Florian

Bei Überfahrten gibt es nur höchst selten Geschenke, also dass man die Segel einstellt, sich zurücklehnt und wartet, dass man ankommt. Bei langen Überfahrten wie dieser gibt es nie Geschenke.

Der Wind dreht auf Nord und wir bauen die Segel um. Nicht mehr wackeliges Butterfly, sondern ruhigeres Raumschot - der Wind kommt im rechten Winkel und wir segeln schön unter Groß und Genua. Bei Einbruch der Dunkelheit legt sich der Wind und ich baue die Segel wieder ab. Auf einmal liegt die Dirk vor mir (das Seil, das den Baum in der Höhe hält, wenn das Segel nicht gesetzt ist.) - nicht gut. Der Bolzen vom Schäkel, der die Umlenkrolle am Masttop befestigt ist gebrochen. Ich kann aber aus dem Topnant des Spinnakerbaums eine Notdirk basteln, also keine Katastrophe.


Wir motoren in die Nacht und um 00:30 Uhr kommt wieder Wind. Wir sind schon recht nah an Niue, haben es daher nicht eilig und ich setze lediglich die Genua, um nicht in der Nacht anzukommen. So "dümpeln" wir dahin. Um 06:00 Uhr sind wir am Nordspitzel von Niue - stockdunkle, mondlose Nacht - nur nicht zu nah an die Steilküste! Ich halte 1,5 sm Abstand, denn ich weiß nicht, wie exakt die Seekarten hier sind. Bei Tagesanbruch fängt es zu schütten an. Offenbar "Sanitärmaßnahmen" der Einreisbehörden - die ESPERANZA wird eine Stunde heftigst durchgewaschen; dann sind wir blitz, blank sauber.



Um 09:00 Uhr sind wir an der Boje - ankern kann man hier nicht - zu tief. Wir sind angekommen!!


Unsere Überfahrt: 958 sm in 8 Tagen 23 Stunden und 30 Minuten - Schnitt 5,0026 Knoten

Und jetzt muss ich in den Maststop die Dirk neu befestigen.

Aktuelle Position: 19°03´S 169°55´W"

Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...