Direkt zum Hauptbereich

NACH WESTEN

Florian

Der Wind passt, also gehts los. Auf der Funkrunde fragt man uns nach unserem Ziel. Wir wissen es nicht, hängt vom Wind ab; zwischen Suwarow (570sm), Amerikanisch Samoa (900sm), Niuatoputapu/Tonga (1150sm), Vavau (1100sm) und Niue (900sm) ist alles möglich.

Von unseren Freunden auf Maupihaa bekommen wir zum Abschied Papaya geschenkt und ich gehe noch unter Hios Anleitung ein großes Palmenherz schneiden.





Um 9:30 Uhr gehen wir am 19.04.2017 Anker auf, und der ist nicht einmal verhängt - fängt gut an. Im Pass haben wir 3-4 Knoten auslaufende Strömung, zischen also mit 8-9 Knoten hinaus - kein Problem.

Draußen setze ich die Vorsegel auf Butterfly ausgebaumt, der Wind kommt genau aus Osten und wir wollen genau nach Westen.

Durch den Kurs schaukelt es uns ordentlich durch und Martina ist trotz Seekrankheitspflaster hauptsächlich liegend unterwegs. Ich darf mich daher wieder als Koch betätigen und wärme die von Martina vorgekochten Linsen mit Knödel auf, dann gehts in unsere erste Nacht. Es dauert nicht lange und der erste Squall kommt daher, Winddrehung um 30 Grad inklusive. Und so geht es die ganze Nacht. Jede Stunde ein Squall von ca. 30 Minuten, bei dem wir sorgfältg steuern müssen, um vor dem Wind zu bleiben, denn der Wind frischt in so einem Squall von 10-20 Knoten auf 20-30 Knoten auf und dreht um bis zu 40 Grad von Ost nach Nordost - ein Balanceakt, von Schlaf keine Spur. Dafür sind wir schnell und wackeln uns mit guten 6 Knoten nach Westen. Irgendwann ist auch die erste Nacht vorbei, ich habe maximal 2 Stunden geschlafen - na das fängt weniger gut an.

Unsere Position am 20.04. um 18:00 Uhr UTC (06:00 Uhr Ortszeit) 16° 57´S 156°02´W, müde aber alles o.k..


Beliebte Posts aus diesem Blog

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...

HAPPY NEW YEAR 2018

Martina 31.12.2017 Hier an der Westküste von Australien gibt es die Tradition den Sonnenuntergang des 31. Dezembers am Strand zu genießen, und die letzte Sonne des Jahres zu verabschieden. Ein netter Brauch, dem wir uns natürlich gerne anschließen. Wir verbringen den Nachmittag bei heißen 35°C am Strand und werden Augenzeugen, wie sich ein überglückliches Hochzeitspaar samt Anzug und weißem Brautkleid ins Meer schmeißt. Nachdem wir zu der Zeit auch gerade im Wasser sind, kann ich mit keinem Schnappschuss dienen. Gegen 17 Uhr beginnt sich der gepflegte Strand zu füllen. Picknicktische, Sesseln und Decken werden rechtzeitig vorbereitet und die Sonne verabschiedet sich mit einem kräftigen Applaus um 19:26 Uhr. Kurz nach Sonnenuntergang kommen plötzlich viele kleine Papageien mit lautem Geschrei und setzten sich in die Baumkronen der im Uferbereich stehenden Bäume. Das ist angeblich ein tägliches Spektakel, wobei wir keinerlei Erklärung für dieses tägliche Schauspiel bekommen. Anschließend...