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RESTAURANTBESUCH DER ANDEREN ART

Florian

Beim Heimweg vom Back to my Roots Festival sind wir durch den Ort Megham spaziert, und beim Plaudern mit einigen Einheimischen haben wir erfahren, dass es hier ein Restaurant gibt. Also habe ich für Samstag einen Restaurantbesuch organisiert - das Restaurant sperrt auch nur auf Bestellung auf.


Am Samstag sind wir gemeinsam mit der Besatzung der TIME BANDIT, RANDEVAG und ALEXANDRA die zwei Kilometer zum Restaurant bei stömendem Regen spaziert. Dieses ist eine Hütte an einem Hang mit Blick in den Dschungel. In der Hütte gibt es zwei Tische, die für uns acht gerade perfekt sind.


Die Hausherrin trägt diverse Speisen auf und das Essen kostet pauschal 1000 Vatu pro Person. Und dafür gibt es: Fisch, Pizza, Huhn, Riesengurkenscheiben (Durchmesser so einer Scheibe 15 cm!), Taro, Reis und - FLEDERMAUS!!


Ich muss natürlich die Fledermaus kosten - die anderen verweigern. Es sind zwei Fledermäuse, die offenbar gekocht sind in einer Art Kokosnusssauce. Die graue Haut ist ein wenig schlatzig und ich ziehe sie ab. Das wenige Fleisch, das sich darunter verbirgt, schmeckt ein wenig nach Leber und nicht wirklich gut. Nach einigen Bissen reicht es mir. Ich werde sicherlich kein Freund von gekochten Fledermäusen. Ich frage den Hausherren, ob die Menschen hier gerne Fledermaus essen. Er meint, sie essen sie. Auf meine Nachfrage, ob sie sie gerne essen schweigt er und zeigt nur auf den Hund. Habe ich mir gedacht - geschmacklich gut ist so etwas wirklich nicht.

Noch am Heimweg ist mir ein wenig mulmig in der Magengegend. Aber mit zwei großen Schluck Rum aus der "Hausapotheke" kann ich meinen Magen überreden seinen Inhalt unten zu belassen.

Heute Sonntag verlegen wir uns zwei Meilen nach Südwesten vor den Ort Ranon. Von hier aus werden wir Montag/Dienstag den Vulkan besteigen. Wir spazieren durch den Ort und sehen einen Mann schnitzen. Er zeigt uns einige Statuen und fragt, ob wir tauschen wollen, er sucht ein Seil für seine Kuh. Ich hole von der ESPERANZA meine 16 m Vorschot, die ich zu kurz abgeschnitten habe. Wir werden aber nicht handelseins, da er für die einzige Statue, die mich interessiert das Seil und Geld will - dann eben nicht.

Martina hat allerdings in der Zwischenzeit von seiner Schwester eine Muschel und einen Bund Pak Choy geschenkt bekommen. Das geht dann auch wieder nicht. Also hole ich von Bord eine alte Festmacherleine und schenke sie dem Mann - jetzt sind alle happy, wenngleich Männer hier keine Emotionen zeigen und er das geschenkte Seil mit einem schlichten "Thank You" annimmt; nur seine Frau strahlt wie ein Christbaum.

Morgen gehts also hinauf auf den aktiven Vulkan Mount Marum zum Übernachten - bin schon neugierig...

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

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