Direkt zum Hauptbereich

ÜBERFAHRT Fiji - VANUATU, 5. Tag


Florian

20./21.08.2017

Nachdem wir gestern nach Süden gekreuzt sind, haben wir gute 40 sm südlich unserer Kurslinie gewendet. Der Wind will und will nicht drehen und schickt uns zurück Richtung Norden; wir brauchen Westen. Hier blöd herumkreuzen bringt auch nichts. Also drehe ich um 18:00 Uhr wieder bei. Wir lassen uns vom Wind nicht häckerln und gönnen uns eine ruhige Nacht. Beigedreht bewegen wir uns mit ca. 1 Knoten vorwärts, in rechtem Winkel zum Wind. Wir haben noch 165 sm bis Port Vila, also lass ich unsere ESPERANZA um 5 Uhr früh wieder von der Leine. Der Wind hat schon ein wenig auf Südwest gedreht, und so kommen wir bereits ganz gut nach Nordwest.

Im Laufe des Vormittags dreht der Wind immer mehr und es sieht gut aus. Da wir 20 sm südlich unserer Kurslinie beigedreht haben, dürfen wir gerne ein wenig Nord machen. Gegen 14 Uhr hat der Wind endlich genug gedreht, dass wir nach Westen segeln können. Zunächst knallen wir noch ganz gut in die Welle, die sich in den vergangenen 24 Stunden von West her aufgebaut hat, aber schön langsam verzupft sich auch diese Welle nach Süd und wir gleiten angenehm darüber.

Unser Etmal beträgt 65 sm, obwohl wir den halben Tag beigedreht haben. Kurz vor 16:00 Uhr fährt auch noch unsere Angel aus und Martina kämpft einen Tunfisch herbei. Er ist groß, einen knappen Meter vielleicht. Als ich versuche ihn mit dem Gaff aus dem Wasser zu bekommen, flutscht er uns leider wieder vom Haken - jaja, Fischen ist nicht ganz einfach bei voller Fahrt.

Wir kommen jedenfalls gut voran und werden - hoffentlich - morgen gegen Mittag gut in Port Vila ankommen."


Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

HIGH LIGHT

Martina Wir fahren wieder etwas zu spät, denn der Käpten muss ausschlafen, dann laufen, frühstücken und Büro Emails beantworten, um ca 11h von la Castella ab. Perfekt, der Wind aus N, so wie vorausgesagt und für uns genau richtig. Wir setzten Segel und wollen heute gerne 40sm Richtung Messina schaffen. Keine 15min später, Flaute, die Segel schlagen, Wellen von allen Seiten, Windmesser dreht sich im Kreis und weis auch nicht mehr wie er den Wind anzeigen soll. Ich wundere mich nicht mehr, dass es hier keine Segler gibt, wer hat schon Spaß an so einem Durcheinander. Ok, trotzdem wir müssen ja weiter, also nach einigem Hin und Her, schaffen wir doch einige Meilen Richtung SW. Dann plötzlich, wer hat den Schalter umgedreht, absolute Flaute. Motor an und weiter geht`s. 2 Std. später dreht wieder jemand am Schalter und dieses Mal der Richtige, wir segeln mit bis zu 16Kn Wind, unserem Ziel entgegen. Jetzt geht sich doch noch alles aus. ÄHTSCH, wer hat denn jetzt schon wieder den Schalter gedr...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...