Direkt zum Hauptbereich

KAMPF ZURÜCK

21./22.09.2017

Florian

Bei Tagesanbruch um 05:10 Uhr läutet der Wecker. Ich mache das Schiff fertig, Martina ist sämtlicher Pflichten entbunden, sie soll nur rasch gesund werden. Also ist Einhandsegeln angesagt. Unter Motor und Segel verlassen wir die Maskelyn Islands. Sobald wir das schützende Riff hinter uns lassen beginnen natürlich die Wellen. Unser Ziel Epi liegt 20 sm im Osten - Kurs 105° - genau gegen den Wind. Doch wir haben Glück, denn die Strömung drückt uns in die richtige Richtung und so müssen wir nur zweimal aufkreuzen und erreichen zu Mittag Epi.

Martina ist wieder auf den Beinen und hat natürlich gleich übermütige Ideen - wir könnten doch gleich nach Port Vila weitersegeln und nicht erst morgen (wie ursprünglich geplant). Ich lasse mich überreden und nach einer Pause gehen wir um 15:00 Uhr wieder Anker auf und legen Kurs 178° nach Port Vila an. Die Strömung drückt uns nach Süden, aber der Wind kommt aus Südost - wir kämpfen um jedes Grad in die richtige Richtung.

Als wir in der Nacht Epi hinter uns lassen, kommt die Strömung auf einmal von Osten und schiebt uns nach Westen. Wir können die Höhe nicht halten, segeln so hart am Wind, wie es die ESPERANZA kann und knallen natürlich in die Wellen - so geht es die ganze Nacht - an Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Bei 15-20 Knoten scheinbarem Wind schieben wir so viel Lage, dass oft auch die Scheuerkante im Wasser ist. Aber wir sind sehr schnell und so sollten wir bereits um 02:00 Uhr bei der Einfahrt nach Port Vila ankommen.

Tatsächlich kommen wir um 03:30 Uhr 10 Meilen westlich der Einfahrt an. Also Wende und aufkreuzen in die stockdunkle Nacht. Haben wir nach Süden Kurs 175° gemacht, schaffen wir nun Kurs 25° auf der Kreuz - es ist frustrierend, wir kommen Port Vila nur ganz langsam näher. Dafür entschädigt uns ein wunderbarer Sonnenaufgang für die Strapazen.


Um 06:00 Uhr sind wir 5 sm näher an der Einfahrt. Wir spüren, dass es ruhiger wird - wir sind im Wind und Wellenschatten der Insel Efate angekommen. Ich starte die eiserne Genua und wir motoren nun auf direktem Weg ans Ziel  - um 09:45 Uhr fällt der Anker vor Port Vila dort, wo wir vor einem Monat waren - und 132 sm von Sakao Island entfernt, wo wir gestern Früh gestartet sind. Kampf gewonnen!





Beliebte Posts aus diesem Blog

BELLA ITALIA WIR KOMMEN

Florian 26.07.2013 Heute gab es Chilli con Carne (mild); aus Dezember 2012 – hat Martina schon voraussichtig eingerext. Ich koche, Martina umarmt den Kübel. Wir hatten eine eher unruhige Nachtfahrt von Lastovo. Unter Passatbesegelung (Schmetterling mit ausgebaumter Fock und Genua) rollte das Schiff heftig in der Kreuzwelle (1-2m). Die Tauchflaschen im Bad machten sich auch selbständig. Das AIS (Automatic Identification System) ist großartig. So sehen wir jedes Schiff mit Kurs, Geschwindigkeit, Zeitpunkt und Distanz des nächsten Kontakts bereits Lange (zumindest eine Stunde) zuvor. Danke nochmals an Helmut (Martinas Papa) für die mühsame Installation (wenngleich nun das Licht im Kasten auch nur leuchtet, wenn das AIS eingeschaltet ist – wir haben eben ein Schiff mit persönlichen Besonderheiten). Ich überlasse Martina die Nachtwachen vom 20:00-23:00 Uhr und von 02:00 – 05:00 Uhr. Vom Gefühl her hat man dann nur eine Wache, da man bis 23:00 Uhr ohnedies noch nicht richtig müde ist. Um 4:2

50.GEBURTSTAG

Martina Mein Tag, ja das wurde wirklich ein spezieller Tag. Ich habe lange geschlafen, und wurde mit einem perfekten Frühstück, es gab sogar frisches Brot, aus dem Bett geholt. Unser Tisch hat sich gebogen und ich habe es genossen. Florian fragt sich ja manchmal wie so ein kleiner Mensch so viel essen kann! Danach wollte ich in die Hauptstadt St George fahren. Zuerst ein Fußmarsch von ca. 30 Minuten, die nach einem Bordtag sehr angenehm sind, bis zur Hauptstrasse. Dort fährt dann laufend der Bus Nr. 2 und man fährt um 3 ECD ( 1 East Caribbean Dollar = 0,27 Euro) ca 20 Minuten bis nach St. George. Wir besuchen den Gewürzmarkt, Grenada ist als Gewürzinsel speziell wegen der Muskatnuss bekannt, und Florian probiert wieder einmal einen lokalen Friseur aus. Wir kommen in der Carenage von St George an einem Restaurant einer Österreicherin vorbei und genießen nach langem wieder zwei Krügerl Bier. Wir werden sicher noch einmal zurück kommen und dann ein Wiener Schnitzel bei ihr essen, Sehnsuch

EVERGLADES

Florian Ein Floridabesuch darf nicht ohne einen Besuch in den Everglades vorbei gehen; und eine solcher ist mit einem Airboat genau nach meinem Geschmack. Also war´s heute soweit - auf der Algator Alley (Highway 41) ist ein Airboat Anbieter neben dem anderen. In Everglade City haben wir dann zugeschlagen. Ein Pilot bzw. Kapitän (immerhin ist es ja ein Boot - wenn auch mit Propellerantrieb) und sechs Passagiere, so fährt man zunächst gemütlich durch den Irrgarten der Mangroven. Doch wenn es dann auf´s offenere Grasland (Sumpfgras) geht, dann zischt man mit bis zu 50 km/h dahin - echt super! So ein Airboat ist mit einer 5,7 Liter Maschine mit 410 PS ausgestattet und braucht in der Stunde ca. 25 Liter Sprit - und laut ist es Ende nie! Meine Ohren "klingeln" jetzt noch, und zwar trotz der Schallschutzkopfhörer; die Kapitäne müssen alle schwerhörig sein. Danach haben wir auch noch einen Spaziergang über einen Stelzenpfad durch die Sumpflandschaft unternommen, auf der Suche nach ei