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HEILE HEILE GÄNSCHEN

17.10.2017

Martina

Wir liegen nach wie vor an der Boje und verstecken uns hinter der kleinen Îlot Maître.  Der Wind hat wie vorhergesagt ordentlich aufgefrischt und pfeift mit 25-30 Knoten im Großraumgebiet von Neu Kaledonien. Zu viel Wind, um meine Kiteübungen fortsetzen zu können, und so bleibt ausreichend Zeit, um mich der Zehe von Florian zu widmen.


Nachdem der Schnitt in der ersten Nacht nachgeblutet hat und wir den Verband mit Leukoplast zugeklebt haben, ist der ganze Zeh in der Früh aufgeweicht und schaut nicht so gut aus. Wir entschließen uns die Schnittwunde doch mit Steristrips zu verkleben, und dann einen luftdurchlässigeren Verband mit Peha-haft (selbsthaltender Verband) anzulegen. So macht der Heilungsprozess bessere Fortschritte und wir sind guten Mutes, dass wir rechtzeitig nach Australien aufbrechen können.




Die ersten Freunde sind bereits gut in Down Under angekommen und berichten von der Einreiseprozedur. Viele Aussagen über das Einreiseprocedere geistern herum und es ist nicht klar, was man an Bord haben darf und was nicht. Im Internet zu recherchieren haben wir versucht, aber das würde Tage dauern, um Licht ins Dunkel zu bringen. Selbstgemachtes dürfte eher nicht erlaubt sein, und so öffnen wir ein von mir eingekochtes Glas nach dem anderen. Ich möchte mir für die Überfahrt nur 10 Gläser aufheben und so genießen Schweizer Segelfreunde am Ankerplatz meine Melanzani Antipasti und Spagetti Bolognese.



Täglich ist natürlich das Wetter für die Überfahrt ein Thema und es steht unter dauernder Beobachtung. Wir werden erstmalig eine Wetterroutenplanung in Anspruch nehmen, aber davon berichtet Florian morgen.

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GUTE GEFÄHRTIN

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ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...

HIGH LIGHT

Martina Wir fahren wieder etwas zu spät, denn der Käpten muss ausschlafen, dann laufen, frühstücken und Büro Emails beantworten, um ca 11h von la Castella ab. Perfekt, der Wind aus N, so wie vorausgesagt und für uns genau richtig. Wir setzten Segel und wollen heute gerne 40sm Richtung Messina schaffen. Keine 15min später, Flaute, die Segel schlagen, Wellen von allen Seiten, Windmesser dreht sich im Kreis und weis auch nicht mehr wie er den Wind anzeigen soll. Ich wundere mich nicht mehr, dass es hier keine Segler gibt, wer hat schon Spaß an so einem Durcheinander. Ok, trotzdem wir müssen ja weiter, also nach einigem Hin und Her, schaffen wir doch einige Meilen Richtung SW. Dann plötzlich, wer hat den Schalter umgedreht, absolute Flaute. Motor an und weiter geht`s. 2 Std. später dreht wieder jemand am Schalter und dieses Mal der Richtige, wir segeln mit bis zu 16Kn Wind, unserem Ziel entgegen. Jetzt geht sich doch noch alles aus. ÄHTSCH, wer hat denn jetzt schon wieder den Schalter gedr...