Direkt zum Hauptbereich

TASSIE

16./17.02.2018

Florian

Tassie ist nicht das Seeungeheuer in Schottland, sonder der liebevolle australische Spitzname für Tasmanien, den 5. Bundesstaat Australiens - und wir sind auf dem Weg dorthin.

Martinas Seekrankheit hat sich danke Scopoderm verflüchtigt und das Meer ist auch ruhiger geworden. Wir lernen den österreichischen  Hoteldirektor der NORWEGIAN JEWEL, Claus Pascher, bei einer Fragestunde mit den leitenden Offizieren kennen. Dabei erfahren wir faszinierende Details über das Schiff: knapp 100.000 PS werden aus 5 MAN Generatoren erzeugt, die unter anderem beide Antriebselektromotoren mit in Summe 53.000 PS antreiben. Das Schiff hat kein Ruder, denn die beiden Antriebseinheiten mit den Elektromotoren (Azipoden) sind 360° schwenkbar und steuern dadurch das Schiff (neben 3 Bugstrahlrudern mit je. ca. 3260 PS). Das ganze verbraucht ca. 90 Liter Diesel - in der Minute(!). Den Tank der ESPERANZA könnten wir damit in 3 Sekunden volltanken. Die NORWEGIAN JEWEL verbraucht pro Tag ca. 260.000 Liter Diesel und kommt damit ca. 500 Seemeilen weit; die ESPERANZA könnte damit ca. 6000 Tage unter Motor fahren und käme damit etwa 30.000 Seemeilen weit - also leicht einmal um die Erde.


Wir kommen gut in der Hauptstadt von Tassie, in Hobart an. Damit haben wir alle 5 Bundesstaaten (Queensland, Western Australia, South Australia, New South Wales, Tasmanien) und 2 Territorien (Northern Territory, Canberra) von Australien betreten. Tasmanien ist ca. 68.000 km² groß und hat etwa eine halbe Million Einwohner, davon rund 200.000 in Hobart. Man steigt sich hier nicht auf die Zehen.

Hobart


Im Museum finden wir einen der letzten Tasmanischen Wölfe (Beutelwolf); ausgestopft - denn sie sind mittlerweile ausgerottet worden.

Tasmanian Wolf
Auch einen Tasmanian Devil (Beutelteufel) gibts - natürlich ebenfalls ausgestopft, aber die existieren auch noch, sind aber auch stark vom Aussterben bedroht.

Tasmanien Devil
Spannend ist auch die Antarktisausstellung - man merkt (nicht nur durch die kühlen Temperaturen), das sie nicht mehr weit ist.

Die Antarktis - natürlich aus Eis
Hobart selbst ist eine gepflegte Hafenstadt mit skandinavischem Flair; irgendwie heimelig.



Parlamet von Tasmanien

Wir treffen auch nochmals kurz unsere österreichischen Freunde Kathi und Wolfi von der PLASTIK PLANKTON. Das nächste Mal sollten wir einander 2019 in der Adria sehen, dann haben wir Afrika durch das Rote Meer und sie über das Kap der Guten Hoffnung umrundet. Der Abschied ist kurz und herzlich - wir wissen, dass wir beide noch viel vor uns haben.

Beliebte Posts aus diesem Blog

ÜBERFAHRT RANGIROA

20./21.02.2017 Florian Rangiroa ist das übernächste Atoll, es ist das größte Atoll der Tuamotus. 75 sm sind es vom Pass in Apataki zum östlichen Pass Tiputa von Rangiroa, zu viel für einen Tag also müssen wir eine Nachtfahrt einlegen. Um 15:30 Uhr gehen wir Anker auf – oder zumindest versuchen wir es, denn nach dem Sturm hat sich die Kette unseres Hauptankers kunstvoll um einige Korallenköpfe gelegt. Ich muss zwei Mal Tauchen gehen, um unsere Kette zu befreien – auf 12 Metern nicht ganz einfach, aber nach 20 Minuten sind wir frei. Der Pass Tehere von Apataki zeigt sich von seine freundlichen Seite; 3,5 Knoten auslaufende Strömung und wenig Welle – kein Problem. Draußen setzen wir alle Segel, die wir haben und drehen unseren Bug nach Nordwesten. Der Wind ist leider leichter als angesagt, und so müssen wir mehr anluven als es unserem Kurs entspricht und wir benötigen, um im Norden an Arutua vorbeizukommen. Die CINDERELLA eilt uns voraus und so geht es in die Nacht. Diese ist sternenklar ...

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DIE ANDERE SEITE

Martina 24.2.2017 Mit dem Dingi queren wir den Tiputapass, um uns den alten und verschlafenen Teil von Rangiroa anzuschauen. Hier findet man keine Hotels oder Restaurants mehr, nur noch kleine Snackbuden. Einfache aber gepflegte Häuser, freundliche Polynesier und viele Kinder, denn in diesem Örtchen steht eine Grundschule und ein Gymnasium mit Internat. Alle Jugendlichen von den diversen Atollen, die ein Oberstufengymnasium besuchen wollen, leben von Sonntagabend bis Freitagmittag hier. Sie kommen per Flugzeug oder Schiff und sobald sie aufs Schiff steigen, legen sie ihre Rettungswesten an, so wie man bei uns den Sicherheitsgurt anlegt, ganz normal. Wir fragen in der Schule nach dem Unterrichtsgegenstand "Austernschalen schleifen und polieren"! Leider ist dieser Gegenstand bei unserer Ankunft am Freitag um 10:30 Uhr gerade vorbei, aber wir können gerne am Montag um 14 Uhr wieder kommen und dann dürfen wir mitschleifen. Dagmar und ich werden das auf jeden Fall ausprobieren.