Direkt zum Hauptbereich

PAZIFIK ADÈE

30.05.2018

Florian

Vorweg einige technische Hinweise für Segler, die ebenfalls vor dem Cape York im Escape River übernachten wollen:
Mit Flut einfahren, Wegpunkte: 10°57,922´S 142°44,917´E - 10°57,407´S 142°43,419´E - 10°57,649´S 142°42,272´E - 10°57,695´S 142°41,395´E - 10°57,695´S 142°41,204´E - 10°57,829´S 142°40,856´E; Ankerplatz: 10°57,980´S 142°40,822´E; die Tidenstation auf Navionics bei Turtle Head Island verwenden; bei Niedrigwasser ausfahren sonst gibts ordentlich Strömung auf die Nase - Gutes Gelingen!

Mit dem Passieren des Cape York haben wir den Pazifik hinter uns gelassen. Am 21. Februar 2016 sind wir unter der Bridge of the Americas in der Panamakanalausfahrt in diesen eingefahren und haben darin mehr als 13.000 Seemeilen zurückgelegt. Jetzt sind wir also in der Arafurasee.


Seisia ist verschlafen und endlich gibt es Aboriginals und Torres Strait Indians. Dadurch ist alles auch ein wenig verschlafen (um nicht zu sagen chaotisch) -  quasi Inselatmosphäre. Auf einem Plakat lesen wir von einem Festival im Nachbarort im Rahmen der National Reconciliation Week - also die nationale Versöhnungswoche, um die Ureinwohner mit der weißen Bevölkerung Australiens auszusöhnen. Obzwar überall plakatiert, weiß man davon im örtlichen Zentrum für Aboriginals nichts.


Erst nach einigem Nachforschen erfahren wir Details. Der Bus zum Festival ist über eine Stunde zu spät; das Festival beginnt mit knapp 2 Stunden Verspätung endet dafür eine Stunde früher und die diversen Hilfsorganisationen von Rotes Kreuz abwärts, steigen sich dabei "auf die Zehen".





Aber wir bekommen einen kleinen Eindruck vom Leben der Ureinwohner in dieser Gegend. Nach der Festansprache über die rechtliche Situation und diesbezügliche Fortschritte für die Aboriginals gibt es Musik und Tanz und anschließend ein hervorragendes Buffetmittagessen mit örtlichen Spezialitäten wie in Schweineblut gebratenes Schweinefleisch.



Ich bekomme auch Gelegenheit grüne Ameisen zu kosten. Man saugt ihren Hinterleib aus und sie schmecken nach ganz saurer Zitrone mit Pfefferminz - richtiges Bush Tucker (das ist australisch für Essen der Wildnis).

Beliebte Posts aus diesem Blog

ÜBERFAHRT RANGIROA

20./21.02.2017 Florian Rangiroa ist das übernächste Atoll, es ist das größte Atoll der Tuamotus. 75 sm sind es vom Pass in Apataki zum östlichen Pass Tiputa von Rangiroa, zu viel für einen Tag also müssen wir eine Nachtfahrt einlegen. Um 15:30 Uhr gehen wir Anker auf – oder zumindest versuchen wir es, denn nach dem Sturm hat sich die Kette unseres Hauptankers kunstvoll um einige Korallenköpfe gelegt. Ich muss zwei Mal Tauchen gehen, um unsere Kette zu befreien – auf 12 Metern nicht ganz einfach, aber nach 20 Minuten sind wir frei. Der Pass Tehere von Apataki zeigt sich von seine freundlichen Seite; 3,5 Knoten auslaufende Strömung und wenig Welle – kein Problem. Draußen setzen wir alle Segel, die wir haben und drehen unseren Bug nach Nordwesten. Der Wind ist leider leichter als angesagt, und so müssen wir mehr anluven als es unserem Kurs entspricht und wir benötigen, um im Norden an Arutua vorbeizukommen. Die CINDERELLA eilt uns voraus und so geht es in die Nacht. Diese ist sternenklar ...

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DIE ANDERE SEITE

Martina 24.2.2017 Mit dem Dingi queren wir den Tiputapass, um uns den alten und verschlafenen Teil von Rangiroa anzuschauen. Hier findet man keine Hotels oder Restaurants mehr, nur noch kleine Snackbuden. Einfache aber gepflegte Häuser, freundliche Polynesier und viele Kinder, denn in diesem Örtchen steht eine Grundschule und ein Gymnasium mit Internat. Alle Jugendlichen von den diversen Atollen, die ein Oberstufengymnasium besuchen wollen, leben von Sonntagabend bis Freitagmittag hier. Sie kommen per Flugzeug oder Schiff und sobald sie aufs Schiff steigen, legen sie ihre Rettungswesten an, so wie man bei uns den Sicherheitsgurt anlegt, ganz normal. Wir fragen in der Schule nach dem Unterrichtsgegenstand "Austernschalen schleifen und polieren"! Leider ist dieser Gegenstand bei unserer Ankunft am Freitag um 10:30 Uhr gerade vorbei, aber wir können gerne am Montag um 14 Uhr wieder kommen und dann dürfen wir mitschleifen. Dagmar und ich werden das auf jeden Fall ausprobieren.