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ADIEU AUSTRALIEN

27./28./29./30.07.2018

Florian

Am Donnerstag hole ich unsere Pässe vom indonesischen Konsulat (kleine Fahrradtour) - in einem Tag war alles erledigt und jetzt dürfen wir also nach Indonesien einreisen. Das Visum kostet AUD 70,00 pro Person gilt zunächst 60 Tage ab erster Einreise und wird dann einmal verlängert werden müssen, damit wir ordnungsgemäß bis Singapur kommen.

Am Freitag ist Ausklarieren aus Australien angesagt. Auch das ist Dank guter Organisation von Sail Indonesia in 5 Minuten erledigt. Der Grenzschutz gibt uns noch Informationsmaterial - wir sollen jegliche ungewöhnliche Erscheinung auf unserer Überfahrt melden; ebenso Fischereiaktivitäten von Indonesischen Schiffen: unsere Seglergruppe ist also nunmehr zu Grenzbeobachtern umfunktioniert. Die Sail Indonesia Organisatoren sind betreffend den Ablauf in Indonesien selbst planlos - alles  steht in den Sternen, alle sind korrupt und werden versuchen uns auszunehmen. Leichter Unmut regt sich, aber die Erfahrungen der vergangenen Jahre lassen und zuversichtlich sein, dass wir auch Indonesien meistern werden.

Nochmals wird empfohlen indonesische Rupien zu wechseln; das haben wir ganz vergessen. Also in die Laufschlapfen und in die Innestadt gelaufen - nur leider ist heute Bankfeiertag - alle Banken geschlossen. Glücklicherweise finde ich bei einem Reisebüro den einzigen offenen Geldwechsler und so wechsle ich ca. AUD 240,00 in 2.400.000,00 indonesische Rupien - wir sind Millionäre!!


Die letzten Arbeiten sind erledigt, das letzte australische Geld geht für Mittagessen und ein Abschiedsbier drauf - es ist Zeit zu gehen.

Am Samstag startet die Sail Indonesia Rally um 10:00 Uhr mit einem offiziellen Regattastart mit Kanonenschüssen und allem Pi-pa-po. Sogar ein wenig Wind hat sich eingestellt und so segeln etwa 15 Schiffe über die Startlinie Richtung Indonesien; 470 Seemeilen sind es bis Kupang auf Timor. Der Wind ist schwach und drehend und die Gezeitenströme lassen uns nicht aus dem Beagle Golf (zwischen Darwin und Melville bzw. Bathurst Island). In der Nacht kreuzen wir in der Gegend umher und arbeiten uns in die Timor See hinaus. Auch am zweiten Tag ist wenig bis kein Wind und die Strömung spielt sich mit uns. Die meisten Schiffe motoren, aber wir segeln - es ist ja egal ob wir 2 oder 3 Tage länger brauchen - bis zum 4. August (Zielschluss) werden wir es schon schaffen. Am Abend kommt immer eine Brise auf - von Südwest, völlig untypisch - und wir segeln Raumschot mit 5 Knoten unter vollen Segeln ohne Welle - vom Feinsten.


Die Etmale liegen um die 75 sm und heute Montag haben wir ca. 150 sm hinter uns und also noch etwa 300 sm vor uns. Geduld ist angesagt...


Unsere Position am 30.07.2018 um 12:00 Uhr Ortszeit: 11°30,0´S 128°39,2´O, Alles ok.

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