Direkt zum Hauptbereich

GEMÜTLICH WEITER

18.8.-21.8.2018

Martina

Florian hat auf Grund der starken Strömungen die gescheiten Büchern studiert und nach seiner Berechnungen müssen wir bei Sonnenaufgang aufbrechen, um mit der Strömung zum nahe gelegenen Kroko Atoll segeln zu können.


Naja, irgendwie hat´s nicht funktioniert, denn wir hatten teilweise starke Gegenströmung, und so sind wir bei der Einfahrt in den Kanal mit nur 1,8 kn Fahrt gerade noch halbwegs durchgekommen.


Der Anker fällt neben einem kitschigen Sandhaufen der bei Flut total überschwemmt wird. Ich packe meine Schnorchelsachen und verschwinde für über eine Stunde im klaren und warmen Wasser.


Korallenköpfe und Millionen bunte Fische versetzen mir das Gefühl in einem Aquarium zu schnorcheln. Ich genieße die schönste Unterwasserwelt seit wir vor über 5 Jahren mit unserer Esperanza aufgebrochen sind.




Ray von der SY Lionheart  ist bei der Einfahrt in den Atollkanal kurz unaufmerksam und schon sitzt er am Riff. Das zweite Mal im Zeitraum von nur 14 Tagen. Die Navigation ist hier in Indonesien mit den zu Verfügung stehenden elektronischen Karten nicht zu unterschätzen. Wir fahren hier mit Navionics am Handy und Open CPN mit Satellitenbildern unserer Strecke sowie aufgezeichneten Strecken von Seglern, die hier schon gefahren sind. Ich stehe vorne am Bug und suche die Riffe, die in den Karten zu erkennen sind, um die Gewissheit zu haben, dass alles passt.

Am nächsten Morgen brechen wir mit der SY Oditty und SY Lionheart weiter Richtung Westen auf. Wir wollen nicht alle von der Sail Indonesia empfohlenen Plätze aufsuchen, sondern lieber einen langen Schlag machen und dann mehr Zeit für wirklich schöne Plätze haben.

Nachdem wir uns ja auch in einer Schwachwindregioen befinden, müssen wir jeden brauchbaren Segelwind nützen. So kommt es auch, dass wir nach dem Krokoatoll gleich mit einer Nachtfahrt starten um weiter bis nach Flores zu kommen. Der Wind bleibt uns wie versprochen hold und so segeln wir äußerst gemütlich und ohne Sichtkontakt mit mühsamen Fischerbooten durch die Nacht.
Für mich reiht sich diese Segelstrecke in den 10 bequemsten Nachtfahrten unseres Abenteuers ein.

Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...