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SEGELFREI

09.09.2018

Martina

Bei unserem Strandspaziergang haben wir einige neue Lebewesen entdeckt. Das Riff fällt über weite Teile trocken und so retten wir den ein oder anderen kleinen Fisch und bringen ihn zu einer größeren Wasserpfütze.


Unzählige Seesterne dürften sich durch das Einrollen ihrer Arme in den Trockenperioden gut schützen.


Wer kann mir sagen was das für ein süßes weißes ca 4 cm große Krabbeltier ist.


Unser Ankerplatz erinnert mich an Französisch Polynesien. Weißer Sandstrand, Palmen, herrlich blaues und ruhiges Meer und dieser Strand ist noch dazu menschenleer. Nachdem wir die letzten Tage meistens nur eine Nacht an einem Ankerplatz verbracht haben, möchte ich wieder einmal einen segelfreien Tag haben.

Trifft sich gut, denn heute ist Sonntag und da soll man ja ruhen.

Abgesehen, von Brot backen, Sonnenschutznähte und -befestigungen nachnähen, saugen, wischen und herumräumen mach ich heute blau.

Ich sauge diesen wunderschönen Ausblick von meinem Frühstücksplatzerl auf, und es kommt etwas Wehmut in mir auf. Wer weiß, wieviele von diesen paradiesischen Plätzchen wir noch sehen werden. Angeblich nicht mehr allzu viele.



Die Vorräte in meiner Lebensmittelzauberlade schmelzen dahin, alle Zwiebeln und Kartoffel sind verkocht. Jetzt geht es schön langsam wirklich ans Improvisieren und Kochen mit geringen Mitteln. Fleisch, Obst, Gemüse gibt es nur noch aus der Dose an Bord, aber ich nehme die Herausforderung an.

selbst eingekochte Hühnerfilets mit Fisolen, getrocknete Tomaten in Curkuma Sauce

Ich nehme an, dass meine derzeitigen Lebensmittelvorräte nicht vielfältiger als die eines  Langzeitsingelhänders sind. Und trotzdem schmeckt es uns täglich sehr gut.
Vielleicht schreib ich ja doch noch ein Bordkochbuch , " Überraschungsbordküche", denn manchmal beginne ich zu kochen und hab noch keine Ahnung was es werden wird, so wie in diesem Fall!

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